Aufstieg der Rinderner Herren 30 in die Bezirksliga

Wer waren die letzten deutschen Grand-Slam-Sieger im Tennis? Nein, es ist nicht Angelique Kerber, nicht Steffi Graf, auch nicht Boris Becker. Es sind Kevin Krawietz und Andreas Mies. Die Beiden gewannen 2019 die French Open im Doppel – eine unterschätzte Sportart bisweilen. Man schielt immer auf die Einzel, nicht nur im großen Sport bei Federer, Nadal und Williams. Auch bei den Medenspielen im Amateurbereich lassen viele Mannschaften nach den 6 Einzeln die Doppel schon mal ausfallen, Nebensache. Nicht so bei den Herren 30 beim Rinderner TC: Hier liebt man das Doppelspielen. In diesem Jahr war es einer der Schlüssel für den Aufstieg der Mannschaft von der Bezirksklasse A in die Bezirksliga.
18 Doppel haben die Rinderner Herren 30 in der gesamten Medensaison gespielt und davon 14 gewonnen. Dabei sah es nach den Einzeln oftmals gar nicht so klar aus. Oft stand es 4:2 oder 3:3 nach den Einzeln, sodass abgesehen von einem klaren Sieg zu Beginn alle Medenspiele der Saison in den Doppeln entschieden und jeweils mit 6:3 gewonnen wurden. Diese Stärke in den Doppeln hat mehrere Gründe: Zuvorderst ein besonderer Teamgeist und Zusammenhalt in der Mannschaft, der sich gerade im Doppel auszahlt. Des Weiteren können viele in der Mannschaft einen guten Volley oder auch mal chip and charge spielen, beides zentrale Grundlagen für ein erfolgreiches Doppel, im Trainingsalltag des Tennissports aber leider weitgehend ausgestorben.
Die Entscheidung über Aufstieg oder Nicht-Aufstieg fiel am letzten Spieltag beim CSV in Krefeld natürlich auch erst in den Doppeln, in einem echten Herzschlagfinale. 4 zu 2 führten die Rinderner nach den Einzeln, nachdem Martin Verrieth das letzte Einzel des Tages mit 10:8 im Match-Tiebreak gewonnen hatte. Im Doppel unterlagen dann aber als erste, und so auch nicht eingeplant, Carsten Baumanns und Nils Looschelders im 3.Doppel. Mit bangem Blick schauten die beiden dann auf das 2.Doppel mit Thomas Holtermann und Martin Verrieth, die in den Match-Tiebreak gingen. Hier lagen die beiden bereits mit 7:9 hinten, machten aber anschließend vier Punkte in Folge und damit den Aufstieg in die Bezirksliga perfekt. Im 1.Doppel siegten schließlich auch im Match-Tiebreak Roman Flaig und Mark Reimer.
Mit einem Aufstieg hatte vor der Saison keiner gerechnet. Da aber im Sport die unerwarteten und knappen Erfolge die schönsten sind, wurde an dem Samstagabend der Aufstieg in die Bezirksliga noch lange begossen. Teamgeist entsteht eben auch abseits des Wettkampfes.